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Plastikfrei leben ist teuer? 14 praktische Tipps, wie du Geld sparen kannst

Plastikfrei leben ist teuer

Plastikfrei Leben ist teuer – woher kommt dieses Vorurteil? In diesem Artikel erfährst du, wie du trotz Zero Waste Lifestyle Geld sparen kannst. Ich habe meine Tipps durch viele persönliche Beispiele ergänzt, damit das trockene Thema anschaulicher wird.

Es ist schon etwas dran. Plastikfrei leben kann ins Geld gehen.

  • Die Preise in Unverpackt Läden sind relativ hoch.
  • Unternehmen, die auf Plastik und Mikroplastik verzichten, setzen oft auf natürliche, biologische und fair gehandelte Inhaltstoffe. Das kostet.
  • Plastik kann jede Form annehmen, ist leicht und billig. Die Alternativen sind durchweg aufwendiger herzustellen und daher kostspieliger.
  • Manchmal braucht es außerdem zusätzliches Zubehör. So benötigt ein Mann für die Nassrasur plötzlich eine feste Seife, einen Rasierpinsel und eine Rasierschale, statt vorher eine simple Sprühflasche Rasierschaum aus der Drogerie.

Es gibt also viele Gründe dafür, warum plastikfrei leben teuer sein kann.

Meiner Meinung nach gibt es jedoch Möglichkeiten, wie man nicht zu viel Geld ausgibt und trotzdem Plastik spart.

Prioritäten setzen – Fehlkäufe vermeiden

Ganz allgemein gesprochen, sollte man nicht alles auf einmal umstellen. Vieles in einem normalen Haushalt ist heute leider aus Plastik. Die Einkaufsliste für potenzielle neue Gegenstände ist daher sehr lang.

Auch wenn die Sorge um die Umwelt und die eigene Gesundheit viele Menschen zu regelrechten Ausmistungs-Orgien treibt, warne ich davor.

Setze dich mit deiner plastikfreien Investition auseinander

Es ist fast unmöglich, direkt die richtigen Entscheidungen zu treffen. Hier sind Fehlkäufe vorprogrammiert. Besonders ärgerlich ist es, wenn die teure, plastikfreie Investition dann kaputt geht. Oder man ist noch nicht so gut informiert und kauft beispielsweise Melamin-belastetes Bambusgeschirr als vermeintliche Alternative.

Nicht nur vor dem Kauf solltest du dich mit deiner Anschaffung auseinander setzen. Auch danach gilt es, sich damit vertraut zu machen. Bei plastikfreien Alternativen ist es nämlich gar nicht so selten, dass ihre Handhabung etwas anders ist. So muss man die richtige Anwendung von Haarseife erst lernen.

Besser in kleinen Schritten vorgehen

Viele Dinge haben eine Lernkurve. Zwar ist zum Beispiel eine Eisenpfanne plastikfrei und unkaputtbar. Sie muss jedoch erst einbrennen und darf nicht mit Spülmittel in Kontakt kommen. Nur wenn man diese Regeln kennt und befolgt, hat man Freude an der plastikfreien Alternative. Wer nicht informiert ist und einfach nur kauft, ist schnell frustriert.

Daher sollte man die Anschaffungen in kleine Projekte teilen. Hier kann jeder seinem Instinkt folgen.

  • Wer beispielsweise seine Kinder vor Weichmachern schützen will, sollte bei den Spielsachen oder dem Kindergeschirr anfangen.
  • Viele Menschen starten im Bad und steigen auf Naturkosmetik im Glas um.
  • Ich habe übrigens in der Küche angefangen und als erstes mit Plastik-Rührlöffeln und -Pfannenwendern Schluss gemacht.

Wer langsam umsteigt, hat außerdem die Möglichkeit, die aussortierten Geräte in Ruhe zu verkaufen oder zu verschenken. So vermeidet man zusätzlichen Müll.

Nicht alles 1:1 ersetzen & einfach weglassen

Richtig teuer wird es, wenn man jedes Teil, welches man normalerweise in Plastikform nutzt, genauso mit Produkten aus Glas oder Edelstahl ersetzen will.

Daher sollte man überlegen, was man wirklich braucht, statt ohne nachzudenken das plastikfreie Pendant zu kaufen. Hier sind ein paar Beispiele, welche Gegenstände des täglichen Lebens ich nicht ersetzt habe, sondern gar nicht mehr kaufe:

  • Ich habe keine plastikfreien Strohhalme zuhause, da wir generell keine benutzen.
  • Ich habe keine Gemüsenetze, da ich das Gemüse im Supermarkt lose auf das Band lege bzw. im Sommer genug aus meinem Schrebergarten ernte.
  • Ich nutze keine waschbaren Abschminkpads, da ich kaum Makeup benutze und mit einer Gesichtsseife, warmen Wasser und einem Handtuch für die abendliche Reinigung auskomme.
  • Ich nutze kein Deo, da ich ca. 2015 gemerkt habe, dass ich keins brauche (das soll gar nicht so selten sein).

Es kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden, wo er hier Prioritäten setzt, diese Liste soll nur als Anregung dienen.

Spar-Tipps für Haushalt und Küche

In Küche und Haushalt bestehen trotz „Zero Waste Lifestyle“ definitiv Einsparpotenziale, welche sich langfristig auszahlen.

Was noch ok ist, einfach weiter nutzen

Nachdem man sich von den Dingen getrennt hat, die man beim besten Willen nicht mehr im Haus haben will, sollte man sich bremsen, nun immer so weiter zu machen.

Schließlich ist es nicht nachhaltig, alles einfach zu entsorgen – selbst wenn Geld keine Rolle spielen würde. Niemand muss sich von seiner Tupperware trennen! Altes weiter verwenden ist immer besser, als Neues kaufen.

Ich nutzte beispielsweise weiterhin meine Gießkanne und den Wäschekorb aus Plastik und plane auch nicht, diese zu ersetzen.

Kaufe unzerstörbare Sachen

Wenn du etwas für den plastikfreien Haushalt kaufen willst, dann informiere dich vorher, ob das Produkt auch wirklich langlebig ist. Manche Marken haben früher sehr hochwertig gearbeitet und haben heute noch immer den guten Ruf, obwohl nun Plastik verbaut wird und Sollbruchstellen eingearbeitet sind (Stichwort geplante Obsoleszenz).

Es ist besonders ärgerlich, auf solche Marken herein zu fallen. Shops wie Buy me once helfen dabei, unzerstörbare Gegenstände zu finden, die man sogar vererben kann.

Großpackungen

Dieser Tipp ist ein absoluter Klassiker beim Vermeiden von Plastik. Viele Verbrauchsgegenstände im Haushalt kann man auch in Kanistern kaufen, beispielsweise Spülmittel oder Waschmittel. Auch gut haltbare Lebensmittel wie Nudeln erhält man online in Großpackungen. So lässt sich nebenbei Geld sparen.

Der einzige Nachteil besteht darin, dass man den Platz haben muss, um die Kanister und Säcke zu lagern. Das ist leider nicht für jeden möglich.

Spar-Tipps bei der Körperpflege

Das Badezimmer bietet ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, Geld zu sparen,

Multifunktionsprodukte

Auch im Badezimmer gilt: Bloß nicht jedes einzelne Körperpflege-Produkt ersetzen. Denn sonst wird es schnell teuer. Besser sollte man, 3-in-1 Produkte finden, die man gut verträgt. Je mehr Funktionen, desto besser. Dazu gehören Aloe Vera, Mandelöl oder Alepposeife. Sie eignen sich für Haut und Haare.

Beispiel – Anwendungszwecke Alepposeife:

  • Haarseife
  • Gesichtsseife
  • Rasierseife
  • Duschseife
  • Pflege von Problemhaut (Neurodermitis, Psoriasis)
  • Kann Bodylotion ersetzen, da sie stark rückfettet

Man kann sich also ausrechnen, wie viele Plastikflaschen & Euros man allein dadurch spart, wenn man so ein Produkt in die Pflegeroutine integriert.

Hochkonzentrierte Naturkosmetik

Kosmetik ist nicht gleich Kosmetik. Selbst wenn auf natürliche Inhaltsstoffe geachtet wird, kann die Verarbeitung einen großen Unterschied machen. Mir sind zwei Unternehmen bekannt, die auf eine hohe Ergiebigkeit achten.

Klar Seifen

Die älteste Seifenmanufaktur Deutschlands hat besondere Verfahren und Maschinen entwickelt, mit denen Seife besonders kompakt und dicht wird. Jedes Seifenstück wird bei Klar Seifen 5x gewalzt und das zeigt sich in besonders großer Ergiebigkeit.

Greendoor

Greendoor verpackt leider viele Produkte nach wie vor in Plastik, auch wenn das Unternehmen aus Bayern biologische Kosmetik ohne Mikroplastik herstellt. Ein großer Pluspunkt ist dennoch, dass wasserfrei und damit hochkonzentriert gearbeitet wird. Die Produkte halten also besonders lange.

Öle statt Cremes

Eine weitere Möglichkeit Geld zu sparen, sind Öle. Diese sind deutlich ergiebiger als Hautcremes. Bei Gesichtsölen sind beispielsweise drei Tropfen pro Anwendung schon zu viel, zumindest bei meiner eher öligen Haut. Eine Flasche reicht monatelang.

Auch hier besteht großes Potenzial, Geld zu sparen. Man muss sich nur von den „normalen“ Produkten lösen und umdenken.

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