In fast allen Drogerien gibt es inzwischen feste Shampoos und Haarseifen. Jedoch höre ich oft, dass das Ergebnis eher enttäuscht und viele Menschen danach wieder zum gewohnten Shampoo aus der Plastikflasche übergehen. Der Grund dafür ist, dass festes Shampoo und Haarseife richtig nutzen nicht ganz einfach ist.
Plastikfreie Alternativen zu nutzen bedeutet nämlich häufig, das Gegenteil zur herkömmlichen Haarwäsche zu machen. Die richtige Anwendung ist also kein Selbstläufer.
Hier findest du 5 Tipps, mit denen die plastikfreie Haarwäsche garantiert besser klappt. Und nein, es geht nicht darum, dass du eine saure Rinse machen sollst 🙂
Das könnte zwar eine Ursache sein. Wahrscheinlicher ist jedoch ein anderer Grund.
Meine 5 Top-Tipps
Ich nutze sowohl Haarseife als auch festes Shampoo je nach Lust und Laune. Seit ich den Dreh raus habe, werden die Haare immer sauber. Die Marke oder die Inhaltsstoffe sind dabei nicht entscheidend. Natürlich gibt es bei der Pflegewirkung große Unterschiede. Hier im Artikel geht es aber grundsätzlich um die richtige Anwendung.
Meine Tipps sind nicht nur für Einsteiger geeignet, sondern für alle, bei denen die Haarwäsche mit festem Shampoo und Haarseife nicht klappt.
Vielleicht hast du schon die gängigen Empfehlungen ausprobiert. Das heißt:
- Deine Haare sind bereits von silikonhaltigen Shampoos entwöhnt
- Du hast eine saure Rinse probiert
- Du hast dich durch mehrere Marken und Varianten getestet
Dann solltest du trotzdem weiter lesen. Meine Tipps konzentrieren sich nämlich auf die richtige Waschtechnik.
Die Seife muss richtig nass sein
Es klingt etwas banal, aber bei einem festem Shampoo fehlt das Wasser. Es ist wie ein Konzentrat. Die Regel Nummer 1 bei der plastikfreien Haarwäsche lautet also: Sei nicht geizig mit dem Wasser. Die Seife muss richtig nass sein, sonst schäumt sie nicht.
Manche Leute legen die Haarseife vor der Haarwäsche sogar kurz in warmes Wasser, damit sie ein bisschen aufquillt und noch leichter Schaum entsteht.
Halte das feste Shampoo oder die Seife also zumindest kurz unter den Wasserstrahl, bevor du die Haare damit einschäumst.
Der Schaum muss überall hin
Haare waschen mit festem Shampoo und Haarseife ist etwas anstrengender als mit normalem Shampoo. Das liegt daran, dass man die Stellen, die sauber werden sollen, auch aktiv mit der Seife in Kontakt bringen muss.
Also: Einmal schrubben bitte, auch hinter den Ohren und über Kopf.
Nutze Wasser auch zwischendurch
Bei der normalen Haarwäsche mit flüssigem Shampoo stellt man die Dusche am besten ab, sonst spült man das Shampoo mit dem Wasserstrahl weg.
Auch hier ist das plastikfreie Haare waschen anders. Wenn mal ein Spritzer Wasser auf den eingeschäumten Kopf kommt, hilft das sogar dabei, hier noch weiter aufzuschäumen. Auch schadet es nicht, die Seife zwischendurch erneut nass zu machen.
Die Längen nicht vergessen!
Wer wie ich eher trockene Haare hat, kennt sicher den Tipp, dass man nur die Kopfhaut wäscht. Für die Längen reicht das aus, was vom Kopf herunter läuft.
Bei der plastikfreien Haarwäsche ist das anders. Hier muss das feste Seifenstück auch die Längen entlang gezogen werden, sonst werden sie nicht richtig sauber.
Nimm dir mehr Zeit
Du musst das Haare waschen quasi neu lernen – also lass dir ruhig etwas Zeit. Sowohl das Einmassieren, das Einwirken als auch das Ausspülen dauert länger. Wenn du das feste Shampoo im selben Tempo wie ein flüssiges Shampoo nutzt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass etwas schief gehen wird.
Aber festes Shampoo und Haarseife sind doch verschieden?
Zwar besteht ein Unterschied zwischen beiden Produkten – das feste Shampoo ist nicht verseift, sondern eher ein Konzentrat. In der Anwendung spielt es meiner Erfahrung nach aber keine so große Rolle. Bei beiden muss beispielsweise stärker geschrubbt und mit Wasser gearbeitet werden, als bei flüssigem Shampoo.
Generell ist es so, dass die Anwendung von festem Shampoo etwas unkomplizierter ist. Meine Tipps muss man hier nicht zu 100% befolgen und bekommt schon zu guten Ergebnissen. Wenn ich mal zu müde bin, um alles ganz gründlich zu waschen, greife ich daher lieber zum festen Shampoo.
Bei der Haarseife muss man die Regeln dafür etwas genauer befolgen. Irgendwann hat man sich an die Abläufe gewöhnt und dann wird es auch hier leichter.
Wie wichtig ist die saure Rinse?
Bevor ich meine Meinung zur sauren Rinse sage, hier ein kurzes Rezept:
1-2 EL Apfelessig oder Zitronensaft mit einem Liter Wasser vermischen. Nach der Haarwäsche auf die Haare verteilen und nicht wieder auswaschen.
Ich bin nicht gegen die saure Rinse, nutze aber keine. In der Plastikfrei-Community wird sie meiner Meinung nach etwas überschätzt. Sie ist kein Muss, außer man hat sehr hartes Wasser oder die Haare verlangen danach.
Oft reicht es auch, die Haare kalt nachzuspülen – so mache ich es.
Außerdem gibt es nicht-saure Güsse, die man sich aus verschiedenen Teesorten herstellen kann. Man sollte sie lange ziehen und erkalten lassen, dann die Haare nach der Wäsche damit abspülen.
- Kamille für helles Haar
- Schwarzer Tee für dunkles Haar
- Grüner Tee für fettendes Haar
Was du sonst noch tun kannst
Wenn weiterhin Probleme auftauchen, dann kannst du noch mit den verschiedenen Überfettungen experimentieren. Je höher die Überfettung, desto mehr Öl enthält eine Seife. Die Zusammensetzung von Haarseifen kann riesige Unterschiede machen.
Wer an fettiger Kopfhaut leidet, sollte beispielsweise eine besonders hoch überfettete Seife probieren. Das Öl könnte der Kopfhaut signalisieren, dass sie nun weniger Fett selbst produzieren muss. Diese Logik kennst du vielleicht schon von Hautölen.
Du musst nicht erst eine Seife aufbrauchen, um die nächste zu testen. Es kann sogar helfen, zwischen mehreren Haarseifen zu wechseln. Nutze bei der nächsten Haarwäsche einfach eine andere und lass dich von dem Ergebnis überraschen.
Du hast keine Lust mehr auf Experimente?
Dann lass dich in speziellen Facebook-Gruppen zur festen Haarwäsche beraten. Dort wird dir garantiert geholfen, passend zu deinen Haaren und deiner Wasserhärte.
Wenn es absolut nicht klappen will
Du bist trotzdem nicht mit deinen Haaren zufrieden? Dann verwende das Seifenstück als Körperseife. Wenn es sich um festes Shampoo handelt, kannst du es vielleicht verschenken. Nutze es aber auf keinen Fall bis zum bitteren Ende. Das quält Kopfhaut und Haare nur unnötig. Ich spreche hier aus Erfahrung…
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