Wenn es um die plastikfreie Grundausstattung geht, werden meistens Bienenwachstücher mit aufgezählt. Vielleicht stellst du dir die Frage, ob auch du dieses angeblich unverzichtbare Produkt kaufen solltest. Doch wofür benutzt man die Tücher überhaupt? Das möchte ich in diesem Artikel gerne beantworten.
Du fragst dich, ob Bienenwachstücher hygienisch sind? Klicke hier für alle Fragen und Antworten.
So werden Bienenwachstücher sinnvoll genutzt
Bienenwachstücher gelten als plastikfreier Ersatz für Frischhaltefolie. Sie bestehen aus Baumwollstoff, welcher mit Jojobaöl und Bienenwachs getränkt ist. Der Stoff wird also wasserabweisend, bleibt jedoch flexibel. Man kann damit Teller abdecken, Pausenbrote einwickeln oder Obststücke frisch halten.
Ein sinnvoller Zweck wäre beispielsweise, eine angeschnittene Gurke darin einzuwickeln. Wer sich täglich leckeres Gurkenwasser zubereitet, benötigt immer nur ein paar Scheiben. Damit der Anschnitt nicht austrocknet, bedeckt man ihn mit einem Bienenwachstuch. So bleibt alles frisch und es fällt keinerlei Müll an.
Nach Gebrauch reichen Wasser und Spülmittel aus, um das Tuch zu reinigen. Doch bitte nicht zu heiß, sonst leidet die Beschichtung. Danach wird das Bienenwachstuch gefaltet und wartet auf seinen nächsten Einsatz.
Was spricht gegen Bienenwachstücher?
Bienenwachstücher lassen sich nicht für jedes Lebensmittel benutzen. Aus hygienischen Gründen sollte man damit kein Fleisch einwickeln. Auch darf man sie nicht heiß abwaschen. Der größte Minuspunkt ist jedoch das Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Nach etwa einem Jahr ist ein Wachstuch nicht mehr gut zu gebrauchen und muss ausgetauscht werden. Angesichts der Preise und des Herstellungsaufwands ist das eine sehr kurze Lebensdauer. Nach meinem Empfinden ist das nicht wirklich nachhaltig. Ich halte den Hype um Bee’s Wrap daher für übertrieben.
Meine Erfahrung: Es geht auch ohne
Ich persönlich benutze selten Bienenwachstücher. Schon vor meinen „plastikfrei“ Zeiten habe ich nur alle paar Jahre mal Frischhaltefolie benutzt. Im Alltag reichen mir Lunchboxen und Glasbehälter völlig. Bleibt Essen übrig, decke ich den Topf mit einem Deckel oder einem Teller ab und stelle alles in den Kühlschrank.
Zum Testen habe ich mir dennoch ein Exemplar vom Original Bee’s Wrap gekauft. Ich wurde vollkommen enttäuscht. Das Tuch klebte überhaupt nicht mehr und war unbenutzbar. Ein Blick auf die Verpackung verriet mir auch warum: Hergestellt in den USA und zwar bereits 2017! Es war also schon längst abgelaufen. Offenbar hatte der Alnatura in meiner Straße Restbestände aufgekauft und ich habe es nicht bemerkt.
Update: Ich wurde bekehrt!
Inzwischen habe ich Tücher von Wildwax, die deutlich besser kleben und sich viel besser verwenden lassen. Seitdem hat sich meine Meinung über die Tücher geändert.
Besonders gut gefällt mir an Bienenwachstüchern, dass sie keinen Platz in der Tasche wegnehmen, nachdem man das darin transportierte Essen aufgegessen hat. Eine Lunchbox klappert danach ja immer noch in der Tasche herum.
Außerdem halten sich Lebensmittel wie Obst deutlich länger, wenn sie in ein Wachstuch gewickelt sind. Ob im Kühlschrank oder in der Küche gelagert – das Tuch macht oft den Unterschied zwischen „noch essen“ und wegwerfen aus.
Kaufempfehlung?
Jain. Hast du einen guten Anwendungszweck, dann kannst du damit definitiv Plastikfolie einsparen. Ein unverzichtbares Produkt für alle, die Plastik vermeiden wollen, ist Bee’s Wrap jedoch nicht. Wenn du keine konkrete Idee hast, wofür du es gebrauchen könntest, dann kauf einfach keins. Du wirst es wahrscheinlich nicht benutzen und nach einem Jahr ist es sowieso unbrauchbar.
Wie siehst du das? Urteile ich zu hart über Bienenwachstücher? Gehört es bei dir zum Alltag? Wofür verwendest du Bee’s Wrap?
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