Cornelia
Während es früher ein Problem war, überhaupt Zahnseide ohne Plastik zu finden, ist man heute schon fast von der Auswahl überfordert: Metall oder Glas, Wildseide oder Bioplastik, Candelilla- oder Bienenwachs. Deswegen habe ich mir für diesen Artikel die verschiedenen Varianten genauer angeschaut.
Zahnseide-Sticks ohne Plastik
Nicht jeder kommt mit der Handhabung von Zahnseide zurecht. Gerade Kinder oder pflegebedürftige Menschen überfordert die Anwendung. Daher sind Zahnseide-Sticks sehr beliebt. Höchste Zeit, dass sich eine nachhaltige Zahnpflege-Marke dieses Themas annimmt.
The Humble aus Schweden bietet Zahnseide-Sticks aus Maisstärke an. Das ist eine kompostierbare Bioplastik-Form, die beispielsweise auch bei Zahnbürsten oder Kaffeebechern eingesetzt wird.
Ganz plastikfrei ist dieses Produkt nicht, wie man schon an der Verpackung sehen kann. Jedoch ist es ein Schritt in die richtige Richtung.
Zahnseide ohne Plastik aus echter Seide
Nicht umsonst enthält Zahnseide das Wörtchen Seide. Plastikfrei bedeutet oft zurück zu den Anfängen. Warum also nicht Naturseide zur Zahnreinigung verwenden? Als reines Naturprodukt ist sie selbstverständlich kompostierbar.
Gleich mehrere Marken bieten Zahnseide aus Naturseide an, welche im Glasbehälter verpackt ist. Eine davon ist Vömel. Für die Beschichtung sorgt Bienenwachs. Zusätzlich sind im Karton oder in Papier verpackte Nachfüllpackungen erhältlich.
Vegane Zahnseide ohne Plastik
Nicht jeder fühlt sich mit Wildseide wohl. Kein Problem: Es gibt vegane Alternativen aus Bioplastik. Bambusliebe und Georganics bieten biologisch abbaubare Zahnseide auf Maisbasis an. Alle veganen Zahnseiden sind mit Candelilla-Wachs überzogen.
Auch wenn die Anbieter mit „biologisch abbaubar“ werben, ist dieser Begriff eher relativ zu sehen. Schließlich muss die benutzte Zahnseide dennoch im Restmüll entsorgt werden. Für den heimischen Komposter ist sie definitiv nicht geeignet.
Zahnseide in plastikfreien Großpackungen
Nicht jede plastikfrei verpackte Zahnseide ist auch biologisch abbaubar. Denn häufig setzen Hersteller trotz kompostierbarer Alternativen noch immer auf Nylon und andere Kunstfasern. Hier versteckt sich also doch Plastik. Im Fall von der Zahnseidenkampagne verlinke ich diese Produkte dennoch.
Der Grund: Beim Thema „plastikfrei“ werden bestehende Produkte häufig durch Glas oder Metall ersetzt, ohne das Grundkonzept zu hinterfragen und Nachhaltigkeit im Gesamtkontext zu sehen.
Die im Glas verpackte Zahnseide spart zwar Kunststoff-Verpackungen, enthält jedoch weiterhin nur eine winzige Menge und muss daher ständig nachgekauft werden.
Warum ist das eigentlich so? Schließlich verdirbt Zahnseide nicht und muss daher nicht in Kleinst-Einheiten verkauft werden.
Bei der Zahnseidenkampagne erhältst du gleich 250m Zahnseide auf einmal.
Das schont Ressourcen und spart Zeit, denn die Käufe werden seltener; immer neue Verpackungen und Versand entfallen. Somit wird dem Nachhaltigkeits-Gedanken (trotz Nylon) Rechnung getragen.
Ich hoffe, immer mehr Produkte in der Zahnpflege werden plastikfrei sein.