Nur wenn sich Kaufgewohnheiten und Verpackungen nachhaltig ändern, können wir Plastik im großen Stil sparen. Dafür braucht es neue Ideen seitens des Handels. Ein Ansatz sind Unverpackt Läden, die es bereits in vielen Städten gibt. Der ländliche Raum ist jedoch von diesem Trend ausgeschlossen. Dr. Oetker reagiert nun darauf und testet mit Pura-Shop.com einen müllfreien Versand.
Unverpackt-Versand für Lebensmittel, Bad und Haushalt
Wer Plastik meidet und auf Facebook unterwegs ist, hat die Werbung für den Pura-Shop vielleicht schon gesehen. Aktuell wird das Projekt massiv beworben. Zu kaufen gibt es allerdings noch nichts.
In Zukunft sollen Lebensmittel, Artikel für die Körperpflege sowie Reinigungsmittel in einem Pfandsystem erhältlich sein. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, den Kunden stylische Produkte anzubieten, die sich mit ihrem ansprechenden Design gut in Wohnräume einfügen.
Die Verpackungen bestehen überwiegend aus Weißblech, wenn man den bisherigen Fotos vertrauen kann. Sie sind damit leicht, was für den Transport wichtig ist, und natürlich plastikfrei.
Warum ist da ein leerer Shop online?
Ein Blick in’s Impressum verrät: Hinter Pura-Shop.com steckt Dr. Oetker, genauer gesagt die Oetker Digital GmbH. Wie viele Großkonzerne hat auch Dr. Oetker ein digitales Tochterunternehmen gegründet, um näher an den aktuellen Trends im Markt zu sein.
Während man in Konzernen typischerweise schnell in Routinen und internen Themen versinkt, sind die Mitarbeiter eines solchen Startups am Puls der Zeit. Kein Wunder, dass man dabei auf das Thema „Unverpackt“ gestoßen ist. Mit der Finanzkraft des Konzerns im Rücken wird nun ein Unverpackt-Versand aufgebaut und getestet.
Dem geht eine Markteinführungskampagne voraus, um maximale Aufmerksamkeit für den Verkaufsstart auf sich zu ziehen. Potenzielle Kunden erhalten daher jetzt schon Werbung, obwohl aktuell nur das Konzept zu sehen ist. Wann der offizielle Startschuss fällt, ist noch nicht bekannt.
Wo noch Verbesserungsbedarf besteht
Prinzipiell finde ich die Idee gut, denn es bedeutet: Unverpackt & Zero Waste wird Mainstream! Dennoch habe ich zwei kritische Anmerkungen:
Erstens finde ich die Verpackungsgrößen zu klein. Wenn man schon die Art des Einkaufs verändern will, könnte man sich auch von den üblichen Größen verabschieden. Warum sollte ich zum Beispiel 500g Nudeln in der Blechdose kaufen? Sie ist schnell aufgebraucht und stapelt sich danach in der Küche. Größere Dosen für einen größeren Vorrat fände ich sinnvoller.
Zweitens bin ich kein Freund von Pfandsystemen. Im Alltag sind die wenigsten Menschen so organisiert, um immer alles korrekt zurück zu geben. Die eine oder andere Dose wird vielleicht auch absichtlich, aufgrund ihrer tollen Optik, einbehalten. Somit müssen ständig neue Behälter nachproduziert werden.
Fazit
Generell finde ich es eine tolle Idee, mit neuen Arten des Einkaufens zu experimentieren. Ein Zero Waste Versand geht definitiv in die richtige Richtung. Ein paar kleine Details finde ich noch nicht ganz ausgereift. Allerdings muss es ja erstmal richtig losgehen!
Ich bin übrigens durch Facebook-Werbung auf den Shop aufmerksam geworden. Dieser Artikel entstand ohne Kooperation – mich hat einfach nur das Konzept neugierig gemacht. Wie beurteilst du Pura-Shop.com?
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