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Küchenrolle ohne Plastik

Küchenrolle plastikfrei

Nach Toilettenpapier und Taschentüchern gibt es nun auch Küchenrolle ohne Plastik. Das klingt erstmal gut. Schließlich vergeht in manchem Haushalt kein Tag ohne den Gebrauch von Küchenpapier. Wiederverwendbare Küchenrolle aus Bambus soll dem ein Ende setzen. Sie ist in Papier verpackt und damit plastikfrei. Warum ich trotzdem nicht von der Bambus-Küchenrolle überzeugt bin, erfährst du in diesem Artikel.

Plastikfreies Küchenpapier

Alle plastikfreien Alternativen zu Küchenrolle haben eines gemeinsam: Es gibt sie nicht als Rolle. Man konnte den Küchenrollenhalter also nicht einfach so weiter verwenden. Das ist ärgerlich, schließlich ist das Format praktisch und platzsparend.

Smooth Panda

Seit kurzem bieten Smooth Panda, die du vielleicht für ihr Toilettenpapier und die Taschentücher aus Bambusfaser kennst, nun auch plastikfreies Küchenpapier an. Dies kommt im einem praktischen Spender aus Karton.

Die Haushaltstücher sind für den Einmalgebrauch gedacht. Da Bambusfasern besonders reißfest sind, benötigt man aber weniger Papier.

Waschbare Küchenrolle ohne Plastik aus Bambusfasern

Im Gegensatz zu herkömmlicher Küchenrolle sind die Bambustücher reißfest und waschbar. Auch sind die Tücher saugfähiger als die aus Papier. Eine einzige Bambusrolle ersetzt also zahlreiche Küchenrollen. Die Rolle von Pandoo gibt es inzwischen auch im stationären Handel, zum Beispiel bei Alnatura. Immer mehr Marken wie etwa Bambaw springen auf den Zug auf, daher kann man zwischen verschiedenen Anbietern wählen.

Clevere Aufbewahrungslösungen gefragt

Was nicht jeder Käufer realisiert: Die Rolle existiert nur bei der ersten Benutzung. Danach hat man einen Stapel loser, dünner Tücher. Bei der Aufbewahrung wäre etwas Hilfestellung von den Herstellern schön gewesen. Irgendwo müssen die zahlreichen Tücher ja hin. Der normale Küchenrollenhalter kommt nicht mehr in Frage.

Möglich wären zwei Boxen. Eine mit den gewaschenen Tüchern, eine für die benutzten. Das nimmt leider jede Menge Platz weg. Vielleicht kann man Taschentücherboxen umfunktionieren. Man merkt schon: Hier wird die Problemlösung an den Kunden weitergereicht, statt ein schlüssiges Produkt anzubieten.

Braucht es überhaupt einen Ersatz für Küchenrolle?

Die Zewa-Werbung hat uns eingeredet, dass wir in jeder Situation ein frisches Zellstofftuch brauchen. Weil es ja so praktisch ist. Völliger Quatsch. Statt Küchenrolle plastikfrei zu ersetzen, habe ich ihren Verbrauch minimiert. Die meisten Flecken lassen sich mit wiederverwendbaren Allzwecktüchern entfernen. Küchenrolle benutze ich nur in ekligen oder unhygienischen Situationen. Auf diese Weise hält eine Rolle wochenlang.

Für mich erfüllt die Bambusrolle daher keinen echten Zweck. Sie ist zum sofort Wegwerfen zu schade, zum Dauergebrauch zu dünn. Nur als robusten Ersatz für Stoffservietten kann ich mir sie gut vorstellen. Insbesondere, wenn kleine Kinder oder Tiere im Haus sind und öfter mal ein Tuch griffbereit sein muss. Deswegen kann der Nutzen der Bambustücher je nach Lebenssituation anders bewertet werden.

Kein Recycling: Bambusprodukte sind nicht nur gut

Nicht nur aus praktischen Gründen kann man Bambusküchenrolle kritisieren. Auch aus ökologischen Gesichtspunkten ist dieses Produkt fragwürdig. Herkömmliche Küchenrolle ist zwar in Plastik gehüllt. Doch immerhin ist sie ein Recyclingprodukt. Trägt die Verpackung den blauen Engel, wurde hierfür kein Baum gefällt.

Im Gegensatz dazu stammt die Bambusküchenrolle aus frischen Pflanzenfasern und hat einen weiten Transportweg hinter sich. Hier kann man nur von Nachhaltigkeit sprechen, wenn die Tücher wirklich immer wieder verwendet werden.

Trotz steigendem Umweltbewusstsein, Fridays for Future und Energiewende wächst der Verbrauch von Papierprodukten aus frischen Fasern immer weiter. Laut Verbraucherzentrale sank der Marktanteil von Recyclingpapier zwischen 2004 und 2017 von 75% auf nur noch 46%. Wir waren hier schon mal weiter.

Fazit

Mit der Bambusrolle kann viel Plastik eingespart werden. 100% nachhaltig ist die Ersatz-Küchenrolle jedoch nicht. Es handelt sich hier um frische Pflanzenfasern statt Recyclingpapier. Daher sollte man sich überlegen, wie man die Tücher zuhause griffbereit aufbewahren will. Damit sie wirklich wieder verwendet werden.

Mich würde interessieren: Seid ihr zufrieden mit den Tüchern? Habt ihr eine Lösung für die Aufbewahrung gefunden? Schreibt mir gerne in die Kommentare.

Kommentare

  • Die Tücher wurden auch von uns schon ausprobiert und sind nun überall verstreut im Haus (und leider auch mal im Müll) gelandet. Auf Dauer lassen sie sich leider benutzen, da sie nach mehrmaligem Gebrauch nicht mehr wirklich reißfest sind … Unser Fazit: Küchentücher braucht eigentlich kein Mensch, da man für Schmutz u.Ä. in der Küche auch einfach einen Lappen oder ein Küchentuch benutzen kann …

  • Meiner Meinung nach sind Küchentücher schon notwendig und zwar um Pfannen zu reinigen und andere fettige Dinge. Das Fett komplett ins Abwasser zu spülen ist ja auch gar nicht gut, weshalb empfohlen wird dieses Öl im Müll zu entsorgen. Ich nehme es aus Pfannen mit dem Küchenpapier auf. Ansonsten brauche ich für alles andere auch kein Küchenpapier, aber in diesem Aspekt denke ich, ist es umweltfreundlicher, oder? (Ps: ich bin so schon seeehr sparsam mit Fett, aber es tritt aus vielen Lebensmitteln ja schon wahnsinnig viel fett aus)
    Beim mehrweg Küchenpapier hingegen hab ich im Internet sofort den Gedanken gehabt, dass die Dinger anschließend nur lose rum fliegen, weshalb ich den Sinn nicht verstand. Ich finde es auch sehr schade, dass ich nicht normales recycling Papier kaufen kann (nicht aus Bambus) welches gleichzeitig nicht in Plastik verpackt ist. Was ist daran so schwer? Diese Bambusvarianten sind zudem extrem überteuert mit mindestens 1,30€ pro Rolle.

  • Ich verstehe nicht die Frage der Aufbewahrung ! Ich rolle sie nach dem Trocknen wieder auf die Rolle. Und übrigens die Tücher sind Klasse!!! Hab sie bestimmt schon 10x in der Maschine mit Schleudergang gewaschen, sie werden immer besser!