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Öko-Alternativen zur Holzkohle – Nachhaltig Grillen

Grillkohle aus Mais plastikfrei

Eigentlich wollte ich keinen Artikel zu Holzkohle schreiben. Schließlich kommt die meistens in Papiersäcken und ist daher plastikfrei. Dennoch ist Grillkohle alles andere als umweltfreundlich. Deswegen möchte ich die noch immer wenig bekannten Alternativen zur Holzkohle vorstellen.

Ob Grillmais, Kokosbriketts oder Olivenkerne. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie bestehen aus Abfällen und müssen nicht extra hergestellt werden. Daher lohnt sich ein Blick über den Tellerrand.

Warum braucht es eine Alternative zur Holzkohle?

Holzkohle ist keineswegs ein Abfallprodukt. Grundsätzlich werden dafür neue Bäume gefällt, welche sich beispielsweise nicht für die Möbelproduktion eignen. Sie werden bei starker Hitze über mehrere Tage hinweg verkohlt. Es ist also ein aufwändiger Herstellungsprozess, bei dem letztendlich nur Grillkohle zur einmaligen Nutzung entsteht.

Leider geschieht dies nicht immer legal und unter kontrollierten Bedingungen. Häufig wird dafür Tropenholz gerodet. Auch in Osteuropa wird für die Gewinnung von Grillkohle im großen Stil Raubbau betrieben. Dagegen absichern kann man sich nicht einmal mit FSC-zertifizierter Holzkohle. Bei Stichproben von zertifizierter Kohle wird immer wieder verkohltes Tropenholz entdeckt.

Holzkohle wird kaum noch in Deutschland hergestellt. Die Ausnahme bildet die Kohle von Nero, auch bekannt aus „Die Höhle der Löwen“. Diese als einzige vom Bioverband Naturland zertifizierte Holzkohle hat leider ihren Preis. Dafür ist sie eine ökologische und regionale Lösung. Hier werden auch Klima- und Verbraucherschutz beachtet.

Grillkohle aus Mais, Kokos oder Olivenkernen

Es geht auch anders. Was kaum jemand weiß: Abfälle aus der Landwirtschaft lassen sich ebenso als Grillkohle verwenden. Hier wird nur das verwendet, was ohnehin vorhanden ist. Beispielsweise fallen bei der Maisernte sehr gut brennbare Kolben an. Öko-Grillkohle ist in einigen Gesichtspunkten sogar praktischer als Holzkohle.

Insgesamt entsteht weniger Schmutz. Auch ist die Rauchentwicklung durchweg geringer als bei Kohlebrennstoffen. Das ist vor allem für Balkonbesitzer und Stadtbewohner interessant. Außerdem bleibt weniger Asche zurück. Sie kann danach bedenkenlos als Dünger verwendet werden. Schließlich ist das Brennmaterial 100% bio.

Nachteile der Öko-Grillkohle

Nicht immer hält die alternative Grillkohle, was sie verspricht. Auch Gewohnheiten muss man eventuell anpassen. Wer beispielsweise gerne ausgiebig und in mehreren Etappen grillt, ist mit Grillmais falsch beraten. Der Mais ist vergleichsweise schnell verbrannt. Die Hitzeperiode muss intensiv genutzt werden. Mit ihrer langen Brenndauer sind Olivenkerne in diesem Fall die bessere Variante. Diese sind leider recht kostspielig.

Wer mit diesen ökologischen Alternativen zur Holzkohle nicht glücklich wird, kann auch weiterhin auf normale Holzkohle setzen. Dann sollte man zumindest auf eine FSC-Zertifizierung achten. Diese bescheinigt immerhin, dass das verarbeitete Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammt.

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